Fast jede\*r kennt es: Das Herz schlägt schneller, die Hände werden feucht, der Magen kribbelt – die Zeichen des Lampenfiebers. Ob vor einem wichtigen Meeting, einer Präsentation oder einem Bühnenauftritt: Diese Nervosität trifft selbst erfahrene Profis. Doch anstatt sie zu fürchten, können wir sie zu unserem Vorteil nutzen. In diesem Artikel erfährst du, warum Lampenfieber ganz normal ist, welche Techniken dir helfen, die Angst zu bewältigen und wie du deine Nervosität in positive Energie umwandeln kannst.
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1. Warum Lampenfieber ganz normal ist
Lampenfieber ist weder eine Schwäche noch ein Zeichen mangelnder Professionalität. Es ist ein natürlicher Mechanismus unseres Körpers, um auf bevorstehende Herausforderungen zu reagieren. Ursprünglich diente dieser Zustand dem Überleben: In brenzligen Situationen setzte unser Organismus Stresshormone frei, die uns schneller denken und handeln ließen. Heute geht es zwar nicht mehr um Leben und Tod, aber diese alte biologische Reaktion bleibt.
🔹 Wichtig zu verstehen:
Lampenfieber zeigt, dass uns eine Situation am Herzen liegt. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir den Moment ernst nehmen und unser Bestes geben wollen. Das bedeutet, Lampenfieber ist kein Feind, sondern ein Verbündeter, den wir in den Griff bekommen können.
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2. Praktische Techniken zur Angstbewältigung
Atemkontrolle:
Unsere Atmung hat einen großen Einfluss auf unseren Zustand. Nimm zuerst einen guten Kotakt zum Boden auf, erde dich, dazu kannst du ein paar Mal fest auf den Boden stampfen. Eine tiefe, langsame Bauchatmung beruhigt den Körper und mindert das Gefühl von Anspannung. Versuche es mit einer einfachen Übung: Atme drei Sekunden ein, halte den Atem zwei Sekunden an, und atme dann in vier bis sechs Sekunden oder länger langsam aus. Wiederhole dies einige Male, bevor du auf die Bühne oder in den Konferenzraum gehst.
Körpersprache bewusst einsetzen:
Deine Haltung wirkt direkt auf dein Nervensystem. Wenn du aufrecht stehst, die Schultern zurücknimmst und dir bewusst Raum nimmst, fühlst du dich sicherer. Vermeide ein hektisches Hin- und Herlaufen oder ein nervöses Wippen. Setze stattdessen gezielte Bewegungen ein, die Ruhe und Kontrolle ausstrahlen.
Positive Selbstgespräche:
Das, was du dir innerlich sagst, hat großen Einfluss auf deine emotionale Verfassung. Statt dich selbst klein zu machen („Ich schaffe das nicht“), formuliere positive Sätze wie: „Ich habe mich gut vorbereitet und freue mich darauf, meine Botschaft zu teilen.“ Wiederhole solche Gedanken mehrmals, um dein Vertrauen zu stärken.
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3. Nervosität in positive Energie verwandeln
Ein Geheimnis erfolgreicher Redner*innen liegt darin, die Energie des Lampenfiebers gezielt einzusetzen, statt sie zu unterdrücken. Nervosität ist Energie – und diese kannst du in Präsenz und Ausdruck umwandeln.
Nutze den Adrenalinschub:
Die körperliche Aufregung kann dich wacher und aufmerksamer machen. Anstatt gegen das Kribbeln zu kämpfen, begrüße es. Erlaube dir, diesen „Extra-Push“ zu spüren, und nutze ihn, um mit Leidenschaft zu sprechen.
Rituale vor dem Auftritt:
Rituale schaffen Sicherheit und Stabilität. Ob es ein kurzer Spaziergang ist, ein bestimmter Song, den du vorher hörst, oder eine Atemübung – finde ein Ritual, das dich fokussiert und dir ein Gefühl von Kontrolle gibt.
Der erste Moment zählt:
Konzentriere dich auf einen starken Einstieg. Beginne mit einer klaren, bewussten Aussage oder einem inspirierenden Zitat. Wenn du den ersten Satz mit Überzeugung sprichst, wird die Nervosität schnell in den Hintergrund treten, und du kannst selbstbewusst weitermachen.
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Fazit: Mit Lampenfieber souverän umgehen
Lampenfieber wird nie ganz verschwinden, und das ist gut so. Es ist ein Zeichen dafür, dass dir die Situation wichtig ist. Entscheidend ist, wie du damit umgehst: Atmung, Körpersprache und positive Selbstgespräche helfen, die Kontrolle zu behalten. Und wenn du die Nervosität als Energiequelle nutzt, wirst du erleben, wie du authentisch, selbstsicher und überzeugend auftrittst.