Sprechen – wie geht das eigentlich?

Im Folgenden möchte ich Ihnen kurz die Funktion und den Aufbau unseres Sprech- und Stimmapparates beschreiben.

ATMUNG - SPRECHEN - STIMME!
ATMUNG – SPRECHEN – STIMME! Foto: Katrin Lübeck

Jeder Mensch hat seine eigene Stimme, die ihm aufgrund der anatomischen Beschaffenheit von Kehlkopf, Stimmbändern und Resonanzräumen gegeben ist. Zudem hat jeder seine individuelle Art zu sprechen. Je stimmiger und authentischer die eigene Stimme und Sprache sind, desto glaubwürdiger wirken wir in allen Formen der mündlichen Kommunikation nach außen.

Im Folgenden wird beschrieben, welche Organe maßgeblich am Sprechen beteiligt sind, wie diese funktionieren und wie wir sie optimal nutzen, um gut zu sprechen.

Unsere Sprechwerkzeuge
Unsere Sprechwerkzeuge, Grafik: Annika Keck

1. Artikulationsorgane

Eine deutliche Aussprache trägt maßgeblich zur Verständlichkeit des Sprechens bei. Eine gute Artikulation entsteht durch eine präzise Koordination der Artikulationsorgane. Die Bewegungen von Lippen, Zunge, Gaumensegel, Kiefergelenk, die Atmung, insbesondere die gezielte Lenkung des Luftstroms und der Einsatz der Stimme müssen passend aufeinander abgestimmt werden.

Jeder Laut wird an einem bestimmten Artikulationsort auf eine bestimmte Art gebildet.

Was den Ort der Lautbildung angeht, so unterscheiden wir – um nur einzelne Bespiele zu nennen – zwischen bilabialen Lauten, wie etwa p, die mittels Ober- und Unterlippe gebildet werden, alveolaren Lauten wie t, bei denen die Zungenspitze den Zahndamm berührt oder velaren Lauten wie k, bei denen der Zungenrücken gegen den weichen Gaumen gehoben wird.

Die Art der Lautbildung lässt sich am besten anhand der sogenannten Plosivlaute beschreiben, bei denen wie bei dem Laut p ein Verschluss plötzlich geöffnet wird oder anhand der Reibelaute wie dem Laut f, bei denen der Laut entsteht, während der Luftstrom durch eine Verengung hindurchgeleitet wird. Bei Nasallauten, zum Beispiel dem m, entweicht Luft als Folge einer Öffnung des Gaumensegels durch die Nase.

Stimmbänder in Phonations- und Ruhestellung
Stimmbänder in Phonations- und Ruhestellung, Grafik: Anika Keck

2. Die Stimmbänder

Beim Atmen, Sprechen oder Singen öffnen und schließen sich die im Kehlkopf liegenden Stimmlippen. Während der Ein- und Ausatmung sind sie geöffnet und die Atemluft strömt zwischen ihnen hindurch.

Bei der Stimmgebung, auch Phonation genannt, werden die Stimmbänder durch den Luftstrom der Ausatmung in Schwingung gebracht. Sie schwingen sanft gegeneinander und erzeugen so einen Ton. Die Tonhöhe wird durch Dicke, Länge und Spannung der Stimmbänder bestimmt.

Die Stimmbandspannung ihrerseits wird durch die Stellung der Stellknorpel reguliert. Die tiefere Stimmlage der Männer im Vergleich zu Frauen erklärt sich durch den größeren Kehlkopf und die dickeren und längeren Stimmbänder. Kinderstimmen sind deutlich höher, weil der kindliche Kehlkopf viel kleiner und die Stimmbänder viel dünner und kürzer sind.

Um die Stimme mit minimalem Kraftaufwand so schonend wie möglich nutzen zu können, ist es sinnvoll die persönliche, physiologische Sprechstimmlage zu ermitteln.

Probieren Sie Folgendes aus: Stellen Sie sich vor, Sie sind für einen Spaziergang in der Mittagspause verabredet. In dem Moment, in dem Sie das Büro verlassen wollen, beginnt es zu regnen. Das enttäuschte „och nee“, das Ihnen jetzt entweicht, trifft aller Voraussicht nach genau Ihre eigene optimale Stimmlage.

Zwerchfell und Lunge
Zwerchfell und Lunge, Grafik: Annika Keck

3. Das Zwerchfell

In der Mitte des Rumpfs befindet sich das Zwerchfell, der wichtigste Muskel für die Atmung. Je entspannter das Zwerchfell ist, umso mehr Luft kann während der Einatmung in die Lungen strömen.

Je größer das zur Verfügung stehende Luftvolumen in den Lungen ist, desto länger oder lauter kann man sprechen.

In Ruhephasen atmen Erwachsene 12 bis 18 Mal pro
Minute etwa einen halben Liter Luft ein und aus, ohne
darüber nachzudenken. Während der Atmung findet ein Luftaustausch zwischen verbrauchter, kohlendioxidreicher und frischer, sauerstoffreicher Luft statt.

Bei einer gezielten, tiefen Atmung können wir deutlich mehr Luft ein- und ausatmen. Beim Sprechen macht man sich das zunutze, da die Atemluft sozusagen das Benzin für die Stimme ist und die Stimmbänder antreibt.

Das Zwerchfell ist also nicht nur für den Sauerstoffaustausch zuständig. Es spielt auch beim Sprechen eine zentrale Rolle.

Übungen für ein deutliche Artikulation
Übungen für eine deutliche Artikulation, Foto: Katrin Lübeck

Mehr zum Thema Sprechen – wie geht das eigentlich?

finden Sie in meinem Buch

Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen.

Fragen können sie stellen im

Webinar zum Buch.

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Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen
Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen, Foto: Katrin Lübeck

Buch: Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen

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Ab Ende Juni veröffentliche ich ergänzend zu meinem Buch Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen hier Beiträge zu folgenden Themen:

  1. Sprechen – wie geht das eigentlich?
  2. Gut Sprechen – Was bedeutet das für Sie?
  3. Umgang mit Lampenfieber und Sprechängsten
  4. Sprechtexte, Körpersprache, Präsentationen
  5. Die gesunde Stimme

Meine Geburtstags-Spendenaktion für Dråpen i Havet

Anlässlich meines Geburtstags im März sammle ich Spenden für Dråpen i Havet. Mit dieser gemeinnützigen Organisation habe ich selbst letzen Sommer in einem Flüchtlingscamp in Nea Kavala gearbeitet.
Die Organisation versorgt Menschen u. A. mit
– Kleidung
– Schuhen
– warmen Decken für den Winter
– frischen Lebensmitteln
und bietet den 750 Camp-Bewohnern die Möglichkeit, alle zwei Wochen eine Waschmaschine zu nutzen.

https://www.facebook.com/donate/357888411464137/

Weiteres habe ich in den letzten Monaten in diesem Blog beschrieben.
Die Not ist nach wie vor groß und die Perspektiven unklar. In den letzten Monaten ist ein großes Armeezelt komplett der Witterung zum Opfer gefallen und zwei der Wohn-Container sind bis auf das Alugestell ausgebrannt.

Ich freue mich, wenn ihr die gute Arbeit vor Ort unterstützt.

Liebe Grüße und ganz herzlichen Dank im Namen vieler Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind.

Andrea

Nea Kavala – 15 Tage im Flüchtlingscamp – ein Erfahrungsbericht

Wegweiser im Camp
Foto: Andrea Koltermann

Erfahrungsbericht zum Download
https://andrea-koltermann.de/wp-content/uploads/2019/01/Nea-Kavala-15-Tage-im-Flüchtlingscamp-ein-Erfahrungsbericht.pdf

Mit geflüchteten Menschen arbeiten – Volunteer werden – wie geht das?

Wie hast du das gemacht?
Was hat dich überhaupt auf diese Idee gebracht?
Ist das nicht gefährlich in der Flüchtlingshilfe zu arbeiten?
Würdest du wieder in einem Flüchtlingscamp arbeiten?

Viele meiner Freunde haben mich das gefragt. Sogar die lokale Presse hat mich nach meinem Aufenthalt in Nea Kavala zu Interviews eingeladen.

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Foto: Isabel Sevé

Anzusehen, wie viele Menschen unverschuldet aus ihrer Heimat fliehen müssen, bewegt mich schon seit vielen Jahren. Letztes Jahr war für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, selbst aktiv zu werden.

Sicher kann Flüchtlingshilfe auch gefährlich sein. Wenn ich selbst mit einem Schlauchboot aufs offene Meer hinausfahre, um dort Menschen aus dem Wasser zu ziehen, dann erscheint mir das sogar extrem lebensgefährlich.

In diese Gefahr wollte ich mich nicht begeben. Nachdem ich mich vorab gründlich informiert hatte, habe ich mich für die norwegische Hilfsorganisation Dråpen i Havet entscheiden. Aufgebaut und geführt von Volunteers aus aller Herren Länder, die komplett unentgeltlich arbeiten, ist diese NGO seit vielen Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv. Die Sicherheit der Volunteers wird hier extrem großgeschrieben.

Meine Erlebnisse, die ich als positiv und doch oft frustrierend zugleich bewerte, habe ich in meinem blog beschreiben.
Ja, ich spiele mit dem Gedanken, auch in diesem oder in einem der kommenden Jahre weiter in der Flüchtlingshilfe zu arbeiten.

Was muss ich beachten, wenn ich Volunteer werden möchte?

Was unerfahrene hilfewillige Menschen vermeiden sollten, ist ganz allein auf Hilfstour zu gehen. Wer sich einer NGO anschließt, ist vielleicht in seiner Hilfsdienstleistung weniger flexibel als jemand, der Ziele und Inhalte seiner Arbeit selbst bestimmt, kann sich aber darauf verlassen, dass seine Sicherheit gewährleistet ist.

Foto: Isabel Sevé

Die meisten Flüchtlingscamps befinden sich auf militärischem Sperrgebiet und dürfen ohne Genehmigung nicht betreten werden. In Nea Kavala sind die für NGOs tätigen Volunteers verpflichtet, eine Plakette sichtbar an der Kleidung zu tragen.

Ist das nicht gefährlich in der Flüchtlingshilfe zu arbeiten?

Um sich als Helfer nicht unnötig in Gefahr zu bringen, sollte man folgende Regeln beachten:

Der Transport von Menschen, die keine gültige Aufenthaltsgenehmigung besitzen ist strafbar und kann zu Gefängnisaufenthalten wegen Menschenschmuggelei führen.

Konflikte innerhalb eines Camps sind aufgrund der unterschiedlichsten Herkunfts- und Lebenssituationen der Camp-Bewohner immer denkbar. Es ist sinnvoll, die vor Ort für solche Fälle geltenden Regeln zu kennen und sich daran zu halten.

Geflüchtete Menschen haben Kriegssituationen, Gewalt und große Gefahr erlebt. Manchmal brauchen sie Zeit, um Fremden gegenüber Vertrauen aufbauen zu können.

Die Gefahr ansteckender Krankheiten ist aufgrund der Hygienebedingen, denen die Camp-Bewohner ausgesetzt waren oder sind unbedingt ernst zu nehmen.

In einem Camp kursierende Krankheiten, auch solche wie HIV oder Hepatitis sind ernst zu nehmen. Vor Körperkontakt, vor allem sexuellem Kontakt zu Camp-Bewohnern ist dringend abzuraten. Auch zu den Kindern sollte aus beiderseitigem Interesse eine angemessene Distanz bewahrt werden.

Ebenfalls zu beachten sind die zahlreichen herrenlosen Tiere, die in den Camps leben und in der Regel weder geimpft noch entwurmt sind.

Vor Antritt der Volunteer-Tätigkeit sollte man sich entscheiden, ob man z.B. über Facebook mit Camp-Bewohnern vernetzen möchte und wenn ja, welchem Zweck das dienlich sein soll.

Für alle Fotos, auf denen Menschen aus dem Camp oder deren Eigentum zu erkennen sind, wird eine schriftliche Einverständniserklärung dieser Personen benötigt.

Bitte achtet darauf, Kleidung zu tragen, die Knie und Schultern bedeckt halten.

Zur Sicherheit solltet ihr immer mobil erreichbar zu sein bzw. jemanden erreichen zu können.

Welche Möglichkeiten habe ich konkret, um Hilfe zu leisten?

Die Antworten auf folgende Fragen können dir für deine Entscheidungsfindung, aber auch für die Bewerbung bei einer NGO von Nutzen sein:

  • Was motiviert dich, als Volunteer zu arbeiten?
  • Wo willst du hin? Was sind deine persönlichen Ziele?
  • Wer bist du, beschreib dich kurz!
  • Was ist dir wichtig?
  • Was kannst du richtig gut?
  • Wie glaubst du, den Flüchtlingen helfen zu können?
  • Wann und wo kannst du helfen?

Deine ToDos, wenn du dich entschieden hast, als Volunteer zu arbeiten:

  • Eine Organisation suchen, die Flüchtlingsprojekte betreut
  • Einen Termin für die Reise wählen
  • Einige freie Tage nach der Reise einplanen, um die Akklimatisierung zu gewährleisten
  • Ein Flüchtlingscamp auswählen
  • Anreise und Quartier buchen
  • Überlegen, ob du Öffentlichkeitsarbeit z.B. durch das Schreiben eines Blogs leisten willst
  • Erkundigen, was ggf. vor Ort gerade besonders dringend benötigt wird

Was tun, wenn ich Geld oder z.B. Kleidung spenden möchte?

Geldspenden werden immer benötigt. Am einfachsten ist es, Mitglied bei einer Hilfsorganisation zu werden oder die Spendenkampagnen ehemaliger Volunteers zu unterstützen. Auf meiner Facebookseite teile ich diese regelmäßig.

Kleidung
Foto: Andrea Koltermann

Kleidung, vor allem Schuhe, aber auch Decken und Schlafsäcke können per Post direkt an Adressen vor Ort geschickt werden. Auf Anfrage geben die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen diese gern weiter.

Bei sämtlichen Fragen kannst du mich auch gern persönlich kontaktieren.

Spendenaufruf
Foto: Andrea Koltermann

Herzlichen Dank für dein Interesse daran, Menschen in Not zu unterstützen.

Andrea Koltermann
Volunteer Dråpen i Havet August 2018