Women’s Space, English class
Final meeting with coordinator Molly
Going back to Germany
My last English lessons at the Women’s Space.
I feel happy and sad at the same time. I feel as if my stay had just started and I also feel like I had been here for month.
I’ve got so many ideas about things that could be done here.
I have my final meeting with Molly. Further communication with other Dråpen i Havet volunteers will take place in an after-stay Facebook group.
I talked to them, I worked with them, I played with them, I danced and laughed and cried with them, I listend to them telling about their lives, their problems, their fears and their future plans. I taught them a little bit English and German, they showed me a little bit of their way of life, I showed them a little bit of my way of life.
But do I realy know what it means to be a refugee? Of course, I don’t and I would never do.
This morning some volunteers meet at the warehouse. Donations that are not immediately needed are stored here. The organisation always collects the items until they have enough of every sort before they get offered in the shop. So, they avoid jealousy and conflicts among the residents.
In the afternoon I work in the laundry again. One of our volunteers and two residents are playing backgammon in front of the laundry container. Children are watching them carefully.
A young man from Syria writes my name in Arabic letters. They only use consonants, no vocals.
The time seems to stand still. The people have a lot of spare time and seem to be happy to have some distraction. A young man from Afrika tells me in french that he is bored with waiting and he really wants to work.
Speaking the same language makes communication easier.
A volunteer is making a goodbye gift for a long-term-coordinator who will be leaving today.
In the afternoon all volunteers are invited to participate in a feelings-meeting. The coordinators are eagerly interested in our wellbeing.
This evening is reserved for a long-term coordinators goodbye party. She had been team coordinator for the Dråpen i Havet volunteers at Nea Kavala for one year. The owner of a nice cafe in Axioupolis cooks a delicious dinner for all of us.
In the morning we have a team meeting and get instructions of what to do in case of an emergency. If an emergency occurs, our safety is always priority number one, even if it means leaving the camp so that equipment or buildings could get destroyed. That makes all of us volunteers feel very safe at the camp.
After the meeting I’m scheduled to the job at the laundry again.
A young woman who speaks fluently German has a special request: Her husband is badly injured and has open wounds and therefore he needs extra clean sheets washed at 90 degrees. They both use to live and work in Germany. Because his mother was very ill he left Germany without any permission. When he tried to go back home he had an accident and now he is badly injured. Because of this he is not able to travel to Athens to get the new visa for Germany. Now he lives at Nea Kavala. And because he is not registered in Greece, there is no doctor responsible for him. A teacher from Germany help’s them by writing an email to the German embassy, but it will take a while to get an answer.
the language connects people
In a strage way I feel connected to the young couple, even if I don’t know them. Is it pehaps because they live in Germany and we speak the same language?
In the afternoon we do some handcrafts and play games with children. I am told to take care that they don’t take away all off the stickers. One boy puts a cute little baby on my table to let her do some paintings. The one-year-old girl knows how to use a pen and draws nice circles on the paper.
I am very surprised about that, but the stickers are gone by some “Alibabas”. That’s a game the boys love to play.
Evening mood at Nea Kavala. Refugees and volunteers dancing in front of the Drop Shop.
Bei der Sprengstoffkontrolle ist alles gut gegangen. Auch das Plastikbesteck, welches ich auf Bitten eines Volunteer Kollegen noch schnell eingepackt habe, hielt der Prüfung stand. Ich bin nicht terrorverdächtig.
Gleich heben wir ab. Auf der Suche nach neuen Ufern starte ich morgen mein gleichnamiges Projekt.
Ein Paket mit zu klein gewordenen T-Shirts und Shorts meines Sohnes habe ich bereits per Post nach Polycastro geschickt. Das war deutlich günstiger als einen zusätzlichen Koffer einzuchecken und hat den Vorteil, dass ich diesen auch nicht selber tragen muss. Puh, bin ich froh, dass ich jetzt hier im Flugzeug sitze. Dieses Online-Einchecken bei Ryanair ist schon ein Erlebnis, vor allem wenn man zwischendurch einen neuen Personalausweis bekommen hat und mit dem gewohnten Login genau diese Daten nicht ändern kann.
In drei Stunden werde ich in Thessaloniki landen. Einen halben Tag “Urlaub” will ich mir dort gönnen und dann mit dem Intercity-Bus nach Polycastro weiterfahren.
Nach einem kurzen Nickerchen werde ich wach und sehe aus dem Fenster Berge unter uns. Die Alpen, sogar Schnee ist auf einigen Gipfeln zu sehen und das im Sommer.
Wie gut es mir geht, denke ich schlaftrunken. Ich reise mit einem sicheren Verkehrsmittel von meinem Land in ein anderes, mir unbekanntes Land und weiß doch, dass ich in zwei Wochen wieder zu Hause bei meiner Familie sein werde, dass alles dort noch so aussehen wird wie heute Morgen, als ich mein Zuhause verlassen habe, und dass ich dort auch meiner gewohnten Arbeit wieder nachgehen werde.
Wie geht es wohl den Menschen, die auf der Suche nach einem neuen sicheren Leben, nach Arbeit, Essen und Unterkunft in einem völlig überfüllten Gummiboot aufbrechen, ohne Gepäck, mit kleinen Kindern, ohne Ziel und ohne zu wissen, ob sie jemals irgendwo ankommen werden oder ob diese Reise über das Mittelmeer ihre letzte sein wird.
Auf mich warten heute Abend ein Bett in einem netten kleinen Hotel und zwei junge Volunteers, mit denen ich in den kommenden beiden Wochen zusammenarbeiten werde. Sie haben mich gefragt, ob wir heute Abend zusammen essen gehen wollen.
Auch darüber brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Natürlich gehe ich gern mit. Ich habe genug Geld, um abends mal ein Restaurant zu besuchen. Und falls sich herausstellen sollte, dass ich irgendetwas wichtiges vergessen habe einzupacken, dann kann ich mir das sicherlich in Griechenland kaufen.
Ich tippe meine Gedanken in meinen Laptop bis ich hungrig werde. Dann greife ich in meine Tasche nach meiner Brotdose. Wie selbstverständlich das für mich alles ist. Natürlich habe ich ein Butterbrot dabei und sogar zwei Stück Kuchen, die meine Tochter gestern noch gebacken hat.
Ich frage mich, was die Schulung mit den Schwimmwesten sollte. Wir sind doch gar nicht über das Meer geflogen. Seltsame Sicherheitsmaßnahmen gibt es bei diesen Fluggesellschaften.
Wir nähern uns unserem Ziel. Ich sehe Häuser mit Swimmingpools im Garten und staune darüber, wie grün das Gras hier ist. In Deutschland und in den Niederlanden ist alles durch die lange Dürre in diesem Sommer vertrocknet und gelb.
Ich sehe das Meer und freue mich, doch sofort muss ich an die vielen Tausend Menschen denken, die hier in diesem Sommer schon auf der Flucht ertrunken sind.
Ich spreche einige Sprachen, doch Griechisch kann ich nicht. Macht nichts denke ich mir, ich war schließlich schon in Japan ohne Japanisch zu können. Und im Camp werde ich mit Menschen zusammenarbeiten, die Arabisch oder Farsi oder ganz andere Sprachen sprechen. Die kann ich auch alle nicht.
Thessaloniki
Ich steige wie alle anderen Leute auch am Flughafen in den Bus Linie X1 nach Thessaloniki und am Bushof wieder aus. Dort frage ich am Kiosk nach Fahrkarten und dem Bus nach Polycastro. Der Verkäufer verweist auf die Busfahrer, aber die sind wohl alle der Hitze entflohen und nicht in ihren Bussen.
Am Bahnhof erfahre ich, dass ich ein paar Haltestellen zu früh ausgestiegen bin und werde freundlich auf Buslinie 45 verwiesen. Der nette Busfahrer öffnet extra noch einmal die Tür für mich, obwohl er schon losgefahren war. Nach ein paar Minuten wundere ich mich. Die Strecke kenne ich doch, nur aus der anderen Richtung. Also steige ich wieder aus und gehe erst einmal zum Hafen hinunter. Da wollte ich sowieso irgendwann hin und ich habe ja noch ein paar Stunden Zeit.
Am Hafen kaufe ich mir zwei Kugeln Eis in einem Waffelhörnchen. Zitrone und Walnuss. Ich wundere mich schon wieder. Diesmal darüber, dass das Zitroneneis nach Vanille und das Walnusseis noch Karamell schmeckt. Vielleicht hätte ich doch besser Griechisch lernen sollen statt Englisch und Norwegisch.
Am Bushof spricht mich ein junger Mann an und erzählt mir, dass er aus Syrien käme und gerne in seine Heimat zurückkehren würde, aber dort sei ja immer noch Krieg und alles zerstört. Seine Aufenthaltsgenehmigung sei schon vor zwei Jahren abgelaufen und seitdem müsse er auf der Straße leben. Ich gebe ihm zwei Euro und frage mich, wie das weitergehen soll.
Im Intercity-Bus nach Polycastro staune ich über den guten Zustand der Straße. Wir fahren auf eine malerische Kulisse aus Bergen zu. Ich bin gespannt, was mich in den nächsten fünfzehn Tagen hier erwarten wird.
Polycastro
Der Blick vom Balkon im Hotel Astro ist auf jeden Fall schon einmal vielversprechend.
Meine Tochter ist aus ihrem Mallorca-Urlaub zurückgekommen. Auf meine Ankündigung hin, dass ich mich in einem Flüchtlingslager engagieren möchte, reagiert sie mit folgenden Worten: “Das wolltest du ja schon immer machen!”
Mithilfe einer Bekannten finde ich die Organisation Dråpen I Havet, eine international arbeitende Organisation mit Sitz in Norwegen und melde mich dort als Volunteer an.
Mein Sohn kommt zu Besuch. Auf meine Ankündigung, dass ich in einem Auffanglager für Flüchtlinge arbeiten werde, reagiert er genauso gelassen, als hätte ich ihm erzählt, ich müsse noch zum Bäcker.
Bevor es losgeht, heißt es für mich, meine Reserven aufzutanken. Wir haben zwei Wochen Familienurlaub auf dem Naturcampingplatz auf Terschelling gebucht. Ohne Strom aber mit fließendem Wasser, direkt am Wald und nur zwei Kilometer vom Meer entfernt.
Meine ToDo-Liste
Ein Flüchtlingscamp auswählen
Flug und Hotel buchen
Eine Webseite für meinen Blog einrichten
Meine Mutter besuchen und ihr von meinem Vorhaben berichten
Seminartermine mit meinen wichtigsten Kunden vereinbaren