Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube

Marita

Die Kundin berichtet im Anfangsgespräch von mehreren Traumatisierungen und fragt, wie man ihrem inneren Kind helfen könne. Sie habe schon zahlreiche Therapien und Selbstfindungsseminare hinter sich.

Sie berichtet von diversen Gewalterfahrungen. Dann sehe ich mir ihr antikes Puppenhaus an, das die 66-Jährige sich vor kurzem gekauft hat. Wir setzen uns davor.

Spiel mit dem inneren Kind Puppenstube
Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube, Foto: A. Koltermann

Spielen würde sie nicht damit, aber es solle noch einen besseren Platz in ihrer Wohnung bekommen, sagt sie.

Ich habe das Gefühl, dass sie gern damit spielen würde, doch irgendetwas hindert sie daran.

Sie berichtet, dass sie als zweitjüngstes von 10 Kindern in ihrer Kindheit kaum Platz für sich gehabt habe, keinen eigenen Schreibtisch, kaum Spielsachen, keine Malstifte.

Ich bitte sie, mir eine Zeit vor der ersten ihr bewussten Traumatisierung zu nennen. Dies fällt ihr schwer. Sie findet immer wieder Situationen, die sie negativ erlebt hat. Sie sieht sich als kleines Mädchen mit zusammengepressten Lippen. Als kleines Kind, das nichts sagen darf. Dann gelingt es ihr, eine Erinnerung an eine neutrale Situation aufzurufen. Was sie in dieser Zeit gern mehr gehabt hätte, frage ich sie. Freiraum für sich, sagt sie, die Möglichkeit, sich zu entfalten, kreativ zu sein, allein mit sich zu sein.

Ich frage sie, was sie ändern würde, wenn alles Denkbare möglich wäre, sie die Zeit jetzt komplett zurückdrehen, alles selbst bestimmen und ihr Leben noch einmal leben könnte.

Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube

Dann hätte sie Platz, einen Wasserfarbkasten, Pinsel und Papier – alles, wofür in ihrer Kindheit kein Platz und kein Geld gewesen sei. Ich bitte sie, mir zu beschreiben, was sie malen würde. Bunte Bilder, sagt sie, Blumen und Puppenkleider.

Ich bitte sie, ein Bild vor ihrem inneren Auge ganz detailliert entstehen zu lassen, so als würde sie dieses jetzt malen. Sie schließt die Augen. Während sie in Gedanken malt, sehe ich, wie sich ihre Gesichtszüge entspannen.

Ich frage sie, wer denn die Person sei, die da gerade so konzentriert male, und ob sie gerade ihr inneres Kind gefunden habe. Vermutlich, antwortet sie und lächelt.

Ich bitte sie, das Kind, also ihr jüngeres Ich, die kleine Marita, einmal anzusprechen. Dies tut sie. Dann bitte ich sie, die Kleine einzuladen, mit in Maritas Erwachsenenalter zu kommen. Ich schlage vor, der Kleinen zu erzählen, in welcher Zeit die erwachsene Marita jetzt lebt und ihr zu sagen, dass jetzt Platz und Geld für Farbstifte etc. vorhanden sind. Marita ist noch sehr zögerlich, hat große Angst davor. Es dauert eine Weile und die große Marita verspricht ihrem jüngeren Ich, auf die kleine Marita aufzupassen, dass ihr nichts passiere und dass sie jederzeit wieder zurückkönne. Die beiden beschließen, es auszuprobieren.

Hinterher beschreibt sie, ihre zuvor sehr verkrampfte Kiefermuskulatur habe sich gelöst.

Es ginge ihr viel besser, sie fühle sich entspannt. Sie wolle jetzt mit der kleinen Marita viele schöne Dinge unternehmen, sagt sie. Sie plant eine Shopping-Tour und einen Urlaub. Künftig wolle sie, statt sich Leistungsdruck zu machen, mit ihrem neu gefundenen Kind spielen. Den ganzen Stress wolle und bräuchte sie nicht mehr, das habe sie erkannt.

Ein paar Tage später erhalte ich eine Nachricht von Marita, es ginge ihr viel besser. Es habe sich etwas in ihr verändert. Sie würde jetzt den Druck aus ihrem Leben herausnehmen, sich erlauben mehr zu genießen, anstatt immer wieder zu fordern. Sie möchte einen weiteren Termin buchen.

In der zweiten Sitzung eine Woche später erzählt sie mir von ihren Plänen, ihre Wohnung aufzuräumen und alles, was sie nicht mehr wirklich braucht, loszulassen. Sie möchte aufhören, ein Seminar nach dem anderen zu besuchen und sich stattdessen gönnen, das zu tun, was ihr wirklich Spaß macht. So möchte sie sich mit Freundinnen treffen und mit ihnen zusammen shoppen oder wandern gehen.

Sie zeichnet ihre Lebenslinie in Form einer umgekehrten Parabel auf ein Papier und erklärt mir, sie stünde jetzt am Wendepunkt. Jetzt solle ihr Leben leichter werden.

Hier setzen wir jetzt an mit dem Format „Spiel mit dem inneren Kind“.

Ich bitte sie, Situationen in der aufsteigenden Seite ihrer Lebenskurve zu wählen, die sie in guter Erinnerung habe. Dann lade ich sie ein, die in diesen Situationen wahrgenommenen Bilder, Stimmen oder Geräusche und Körperempfindungen aufzurufen. Dann frage ich sie, ob sie diese auf die Zukunftsseite ihrer Timeline projezieren möchte. Das beschließt sie zu tun und überträgt drei als sehr angenehm empfundene Situationen auf die gegenüberliegende Seite. Eine in der Prinzengarde tanzende junge Frau mit einem Tanzpartner, der ihr gut gefällt, ein Haus, welches sie als Kopie des Gartenhäuschens einer Freundin in der Natur nachgebaut hat, und eine frei und unbeschwert lebende junge Frau, die über ihr Leben selbst entscheiden darf. Diese terminiert sie alle in die sehr nahe Zukunft.

Spiel mit dem inneren Kind Puppenstubenterasse
Puppenstubenterasse, Foto: A. Koltermann

Am Ende zeigt sie mir, dass sie mit Puppenhausfiguren eine Terrasse auf ihrem Küchentisch aufgebaut hat. Es gibt eine Hollywoodschaukel, ein paar bequem aussehende Gartensessel, einen Tisch und eine Kleiderstange mit kleinen Kleiderbügeln. Und vier Puppen: Mutter, Vater und zwei Kinder.

Seminare

für Trainer, Coaches, Therapeuten, Pädagogen, Lehrer, Ärzte und weitere Personen, die sich vom Thema angesprochen fühlen.

Termine: *

Seminar Spiel mit dem inneren Kind!

    • 29./30. August 2020
      Praxis für Lebensfragen und Sinnfindung Hans-Gert Grünhofer
      Sachsenweg 5, 59457 Werl
    • 10./11. Oktober 2020
      Seminarhof Acht-Eichen
      Strange 1, 27259 Wehrbleck, Niedersachsen
    • 24./25. Oktober 2020
      Andrea Koltermann
      Tulpenweg 40, 41569 Rommerskirchen

*Termine unter Vorbehalt

Spiel mit dem inneren Kind Seminare
„Spiel mit dem inneren Kind“-Seminare, Foto: Katrin Lübeck, Grafikdesign: A. Keck

www.sprechend-ueberzeugen.de/Veranstaltung/spiel-mit-dem-inneren-kind

Anmeldung

info@andrea-koltermann.de

oder

telefonisch +49 2183 2336918

Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube

Spiel mit dem inneren Kind – Fallbeispiel 1

Unsichere Lehrerin

Sabine

Spiel mit dem inneren Kind – Fallbeispiel 1
Die junge Frau kommt mit der Angst, wieder eine Kündigung zu erhalten zu mir ins Coaching.

Ich vermute, dass es bei dieser Angst, die ich aufgrund ihrer wiederholten Erfahrungen mit Kündigungen für berechtigt halte, neben der reellen akuten Angst auch um die Angst eines jüngeren Anteils handelt.

Vorgehen im Coaching

Mittels gezielter Fragen finden wir ein stets wiederkehrendes Muster. Am liebsten möchte die Klientin wieder sechs Jahre alt sein, erzählt sie mir. Die alltäglichen Verpflichtungen des Berufsalltags seien ihr zu anstrengend. Sie habe sich seit der Schulzeit nicht mehr verwirklichen können. Die Menschen um sie herum seien abgestumpft, würden nur vor sich hinleben. Mit sechs Jahren in der Vorschule habe sie noch machen können was sie wollte. In diesem Alter wäre sie gern wieder.

Dies stellt die ideale Voraussetzung dar nach dem Konzept Spiel mit dem inneren Kind zu arbeiten. Ich biete der Klientin an sich Figuren aus einer Kiste auszusuchen und damit das zu tun, was sie gern möchte.

Unsichere Lehrerin
Lehrerin und Schulkind, Foto: Andrea Koltermann

Sie wählt eine Figur für sich, die sie als sehr brav aussehend bezeichnet. Die Figur hat Zöpfe und trägt eine geblümte Latzhose. Diese stellt sie an einen aus einem Bauklotz und einer Visitenkarte gebauten Tisch.

Gegenüber stellt sie andere Figuren, zwei Erwachsene und dann ein Kind mit der dazugehörenden Mutter. Für die Figur der Mutter wählt sie eine Prinzessin mit einem langen weiten Kleid, einer Krone auf dem Kopf und einem Spiegel in der Hand.

Anhand dieses Beispiels wird deutlich, wie leicht es ist Systeme mittels Repräsentanten aus Figuren aufzubauen. Im weiteren Verlauf können dann auf dem Tisch diese sozialen Panoramen so lange verändert werden, bis ein für die Klienten stimmiges Bild entsteht.

Königin und LKW-Fahrerin
Königin und LKW-Fahrerin, Foto: A. Koltermann

Dazu kann man die Klienten einladen die Figuren nach Herzenslust umzustellen, Rollen zu vertauschen, neue Rollen zu kreieren, diese miteinander streiten, diskutieren, sich versöhnen, sich verlieben, sich trennen zu lassen etc.

Der Vorteil ist, dass die Klienten jede im Spiel neu geschaffene Situation aus der Metaperspektive, also von außen betrachten können.

Im weiteren Verlauf können dann unterschiedliche Situationen auch mit Bodenankern oder echten Repräsentanten aufgestellt werden, falls das überhaupt noch nötig sein sollte. Oft erkennen die Klienten recht schnell, wo sie mit der Veränderung ansetzen wollen.

Die Arbeit mit Figuren kann als Türöffner für das weitere Vorgehen im Coaching oder in der Therapie angesehen werden. Timeline- und Skript-Arbeit oder ein Re-Imprint sind mit oder ohne Einsatz der Spielfiguren jetzt möglich. Hier sollte der Coach sich weitestgehend zurückhalten und beobachten, welche spontanen Impulse vom Klienten kommen.

Zu erwartendes Ergebnis:

Angefüttert mit Erkenntnissen und neuen Ressourcen verlassen die Klienten die Coaching-Sessions entspannt und in einem guten State. Das Problem ist sichtbar geworden und es löst sich jetzt von selbst, sodass das Coaching nach dieser Sitzung beendet werden kann oder es entsteht Klarheit über den sinnvollen Einsatz weiterer Maßnahmen.

 

Spiel mit dem inneren Kind – Fallbeispiel 1

 

  • Seminare

    für Trainer, Coaches, Therapeuten, Pädagogen, Lehrer und Ärzte zum Thema.

Termine: *

Seminar Spiel mit dem inneren Kind!

Sprechängste und Lampenfieber

Schweißnasse Hände, schlaflose Nächte und dann bleibt mir auch noch die Stimme weg

Will ich dieses Gespräch überhaupt führen?
Muss ich den Vortrag halten?
Kann nicht ein Kollege diese Präsentation übernehmen?
Wie gehe ich mit Nervosität um?
Sprechängste und Lampenfieber und wie Sie diese bewältigen können.

Trotz Lampenfieber sicher auftreten!
Trotz Lampenfieber sicher auftreten! Foto: Katrin Lübeck

Lampenfieber

Sind Sie schüchtern, leiden Sie manchmal unter Sprechangst oder haben Sie schier unerträgliches Lampenfieber? Dann machen Sie sich Ihr Lampenfieber zum Freund! Es ist wichtig für einen guten Auftritt!

  • Eine gewisse Nervosität vor einer Sprechsituation ist völlig normal und wirkt auf Ihr Publikum weniger störend, als Sie es empfinden.
  • In erster Linie werden Sie während der Vorbereitungsphase damit zu tun haben.
  • Lampenfieber sorgt dafür, dass Sie gut vorbereitet ins Gespräch gehen.
  • Es hilft Ihnen dabei, sich schon vorher in Ihre Zuhörer hineinzuversetzen.
  • Es verschafft Ihnen die Spannung, die Sie brauchen, um Präsenz zu zeigen.
  • Das Spüren der eigenen Körperempfindungen lässt Sie authentisch auftreten.
Lampenfieber
Lampenfieber, Grafik: Annika Keck

 

 

 

 

Sprechängste

Oft stehen diese dem nächsten Karrieresprung im Weg.
Was Sprechängste angeht, empfehle ich: Stellen Sie sich Ihren Ängsten und Sie werden merken, dass Sie sehr viel mehr können, als Sie sich selbst zutrauen. Mittels einfacher Coachingtechniken können diese dann deutlich reduziert werden.

Selbst Menschen, die sehr erfahren im Sprechen vor Gruppen sind, viele Vorträge halten, sich regelmäßig mit Erfolg in Verhandlungen durchsetzen, nutzen die Gelegenheit, in Gruppenworkshops mehr Routine zu gewinnen:

  • Atem- und Entspannungsübungen sowie der Aufbau einer guten Körperhaltung geben Ihnen Ruhe, Sicherheit und ein Gefühl von innerer Stabilität.
  • Den Körper, die Muskulatur des Artikulationsapparats und die Stimme vor dem Sprechen gut aufzuwärmen gibt Ihnen die Gewissheit, gut und deutlich sprechen zu können.
  • Gegen den gefürchteten Frosch im Hals gibt es einen Trick: Vorher ein paar Minuten in einer entspannten Stimmlage summen lässt diesen meistens verschwinden.

Mehr zum Thema Sprechängste und Lampenfieber finden Sie in meinem Buch

Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen

Nächster Blogbeitrag am 29. September:
Sprechtexte, Kommunikation und Körpersprache

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Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen
Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen, Foto: Katrin Lübeck