Stimmgesundheit und Hilfe bei Sprech- und Stimmstörungen

Am Ende eines Arbeitstages heiser? Sie können Ihre Stimme am Abend selbst nicht mehr hören, haben keine Lust mehr zu sprechen. Ab und zu darf das vorkommen, aber täglich? Nein. Hier erhalten Sie Rat und Hilfe.

Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen
Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen, Foto: Katrin Lübeck

Stimmgesundheit

Wie können Sie Ihre Stimme gesund erhalten? Stimmversagen durch Fehl- oder Überbelastung kann man vorbeugen. Durch ein intensives Stimmtraining können Sie Ihre Stimmbelastbarkeit deutlich erhöhen. Hier ein paar ganz praktische Tipps:

  • Meiden Sie alles, was die empfindlichen Schleimhäute auf den Stimmlippen reizen oder austrocknen könnte.
  • Verzichten Sie auf Rauchen und Alkohol.
  • Heizungsluft und Klimaanlagen lassen die Schleimhäute austrocknen, was den Stimmklang beeinträchtigt und die Abwehrfunktion gegenüber Keimen reduziert.
  • Scharfe Speisen oder Bonbons für einen frischen Atem können die Schleimhäute reizen.
  • Trinken Sie viel, am besten Wasser oder warmen Kräutertee.
  • Wärmen Sie Körper und Stimme vor längeren Sprechsituationen gut auf.
  • Vermeiden Sie sich zu räuspern oder zu flüstern, denn beim Räuspern werden die Stimmlippen kräftig gegeneinander geschlagen und beim Flüstern diese gegeneinander gedrückt und lang gestreckt. Mit großer Anstrengung wird dann die Luft durch das sogenannte Flüsterdreieck hinter den Stellknorpeln gepresst.

Stimmbänder beim Flüstern

Grafik Flüsterdreieck
Flüsterdreieck, Grafik: Annika Keck

Stimmbänder bei Stimmbildung und Atmung

Bei dem normalen, also gesunden Gebrauch der Stimmbänder strömt die Luft zwischen den Stimmbändern hindurch. Die Anspannung ist also deutlich geringer.

Srimmgesundheit, Stimmbänder in Phonations- und Ruhestellung
Stimmbänder in Phonations- und Ruhestellung, Grafik: Anika Keck

Hilfe bei Sprech- und Stimmproblemen

Was tun, wenn die Stimme versagt?

Bei einer aufkommenden Heiserkeit ist eine Schweigezeit die beste Reaktion. Dann erholt sich die Stimme am schnellsten. Wenn dies aufgrund eines nicht verschiebbaren Termins nicht möglich ist, können Sie mit warmem Tee oder einem Medikament aus der Apotheke die Heiserkeit bekämpfen.

Sind Sie mehrere Tage hintereinander heiser oder sogar stimmlos, dann sollten Sie Ihre Stimme konsequent schonen. Das heißt: nicht sprechen und auf gar keinen Fall flüstern oder sich räuspern. Außerdem sollten Sie einen Facharzt aufsuchen. Erkrankungen wie eine verschleppte Kehlkopfentzündung können Wochen, Monate oder noch viel länger dauern.

Heiserkeit kann auch ein Symptom von Stimmlippenknötchen, Stimmlippenpolypen oder anderen Erkrankungen sein. Bei funktionellen Stimmstörungen ist der Stimmapparat organisch gesund. Durch eine Fehlspannung ist die Stimmbildung beeinträchtigt. Dies kann ein Hals-Nasen-Ohrenarzt oder ein einen Facharzt für Sprech- und Stimmstörungen (Phoniater) feststellen.

Stimmstörungen

Wie wichtig es ist, die Stimme gesund zu erhalten, zeigt das häufige Auftreten chronischer Stimmprobleme. Diese sind häufig die Folge einer dauerhaften Überlastung des Stimmapparates. Stimmlippenknötchen oder Stimmbandentzündungen sind nur einige der möglichen Folgen.

Auch Lähmungen des Stimmbandnervs nach Operationen oder Virusinfektionen treten häufig auf. Nach einer gründlichen ärztlichen Abklärung können Stimmstörungen meistens mit gutem Erfolg logopädisch behandelt werden.

Kiefergelenksprobleme

Eine Dysfunktion im Bereich des Kiefergelenks geht häufig mit Fehlspannungen im Bereich der Kaumuskulatur einher. Die Deutlichkeit der Aussprache ist oft durch eine zu geringe Kieferöffnung beeinträchtigt. Zähneknirschen kann zu Schädigungen der Kauflächen führen, festes Zusammenbeißen der Zähne oft auch zu chronischen Kopf- oder Gesichtsschmerzen oder zu einem Tinnitus. Eine gute Zusammenarbeit von Zahnarzt oder Kieferorthopäden und in der Behandlung craniomandibulärer Dysfunktionen ausgebildeten Physiotherapeuten oder Logopädinnen ist hier sinnvoll.

Lispeln

Selbst Menschen, die insgesamt sehr gut sprechen, dies in ihrem beruflichen Kontext auch regelmäßig tun, stoßen beim Aussprechen des Lautes s regelmäßig mit der Zungenspitze an die Zähne.

In den meisten Fällen lässt es sich mit Hilfe einer logopädischen Therapie behandeln. Die Ursache ist oft eine Störung des muskulären Gleichgewichtes im Mund- und Gesichtsbereich. Häufig kann dieses kleine, aber für die betroffenen Personen sehr unangenehme Problem mit Hilfe logopädischer Therapiesitzungen behoben werden.

Stottern

Die Ursachen des Stotterns können vielfältig sein. Das Zusammenspiel von Atmung, Artikulation und Stimmgebung ist hier eingeschränkt. Auch hier empfiehlt es sich, unabhängig vom Lebensalter und dem Beginn der Problematik, den Hausarzt oder einen Facharzt für Sprech- und Stimmstörungen aufzusuchen. In einer logopädischen Therapie können Betroffene z. B. mittels Desensibilisierungs- und Modifikationstechniken lernen flüssiger zu sprechen und mit dem Stottern besser zurechtzukommen. Heilbar ist das Stottern nicht.

Logopädie

Nicht immer gelingt es, die Stimme dauerhaft gesund zu erhalten. Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen mit Krankheitswert werden auf ärztliche Verordnung hin mittels einer logopädischen Therapie behandelt.

Dazu gehören unter anderem:

  • chronische Stimmstörungen, die sich in häufiger oder ständiger Heiserkeit bis hin zur Stimmlosigkeit zeigen

aber auch

  • Aussprachestörungen wie Lispeln oder die fehlerhafte Bildung anderer Sprachlaute
  • Stottern bei Kindern oder Erwachsenen
  • orofaziale Dysfunktionen, die auf einer Fehlspannung im Bereich der Kaumuskulatur beruhen und die unter anderem die Deutlichkeit der Aussprache beeinträchtigen

Mehr zum Thema Stimmgesundheit – die Stimme gesund erhalten
finden Sie in meinem Buch

Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen

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Stimme gesund erhalten

Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen
Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen, Foto: Katrin Lübeck

Sprechtexte, positive Kommunikation und Körpersprache

Eine gute Vorbereitung ist der halbe Auftritt. Das heißt nicht, dass jeder Vortrag Wort für Wort vorgeschrieben werden sollte. Das Gegenteil ist der Fall. Je mehr Freiraum Sie sich zugestehen, desto entspannter, lockerer und souveräner wirken Sie in Ihrem Sprechauftritt.

„Sprechtexte, positive Kommunikation und Körpersprache“ weiterlesen

Sprechängste und Lampenfieber

Schweißnasse Hände, schlaflose Nächte und dann bleibt mir auch noch die Stimme weg

Will ich dieses Gespräch überhaupt führen?
Muss ich den Vortrag halten?
Kann nicht ein Kollege diese Präsentation übernehmen?
Wie gehe ich mit Nervosität um?
Sprechängste und Lampenfieber und wie Sie diese bewältigen können.

Trotz Lampenfieber sicher auftreten!
Trotz Lampenfieber sicher auftreten! Foto: Katrin Lübeck

Lampenfieber

Sind Sie schüchtern, leiden Sie manchmal unter Sprechangst oder haben Sie schier unerträgliches Lampenfieber? Dann machen Sie sich Ihr Lampenfieber zum Freund! Es ist wichtig für einen guten Auftritt!

  • Eine gewisse Nervosität vor einer Sprechsituation ist völlig normal und wirkt auf Ihr Publikum weniger störend, als Sie es empfinden.
  • In erster Linie werden Sie während der Vorbereitungsphase damit zu tun haben.
  • Lampenfieber sorgt dafür, dass Sie gut vorbereitet ins Gespräch gehen.
  • Es hilft Ihnen dabei, sich schon vorher in Ihre Zuhörer hineinzuversetzen.
  • Es verschafft Ihnen die Spannung, die Sie brauchen, um Präsenz zu zeigen.
  • Das Spüren der eigenen Körperempfindungen lässt Sie authentisch auftreten.
Lampenfieber
Lampenfieber, Grafik: Annika Keck

 

 

 

 

Sprechängste

Oft stehen diese dem nächsten Karrieresprung im Weg.
Was Sprechängste angeht, empfehle ich: Stellen Sie sich Ihren Ängsten und Sie werden merken, dass Sie sehr viel mehr können, als Sie sich selbst zutrauen. Mittels einfacher Coachingtechniken können diese dann deutlich reduziert werden.

Selbst Menschen, die sehr erfahren im Sprechen vor Gruppen sind, viele Vorträge halten, sich regelmäßig mit Erfolg in Verhandlungen durchsetzen, nutzen die Gelegenheit, in Gruppenworkshops mehr Routine zu gewinnen:

  • Atem- und Entspannungsübungen sowie der Aufbau einer guten Körperhaltung geben Ihnen Ruhe, Sicherheit und ein Gefühl von innerer Stabilität.
  • Den Körper, die Muskulatur des Artikulationsapparats und die Stimme vor dem Sprechen gut aufzuwärmen gibt Ihnen die Gewissheit, gut und deutlich sprechen zu können.
  • Gegen den gefürchteten Frosch im Hals gibt es einen Trick: Vorher ein paar Minuten in einer entspannten Stimmlage summen lässt diesen meistens verschwinden.

Mehr zum Thema Sprechängste und Lampenfieber finden Sie in meinem Buch

Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen

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Buch: Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen

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Ab Ende Juni veröffentliche ich ergänzend zu meinem Buch Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen hier Beiträge zu folgenden Themen:

  1. Sprechen – wie geht das eigentlich?
  2. Gut Sprechen – Was bedeutet das für Sie?
  3. Umgang mit Lampenfieber und Sprechängsten
  4. Sprechtexte, Körpersprache, Präsentationen
  5. Die gesunde Stimme