Referenzschreiben eines inneren Kindes

Felix

„Hallo, ich bin Felix. Ich bin ein kleiner, recht gut gelaunter Elefant in einem kleinen Zirkus. Die Menschen sind gut zu mir, füttern und pflegen mich. Doch ich stehe die meiste Zeit allein in einem kleinen Stall, mit einem recht dünnen Hanfseil an einen niedrigen Holzpfosten im Boden gebunden.

Wenn ich im Zirkus meinen Auftritt habe, mache ich, was die Menschen von mir wollen. Ich habe keine Ahnung, wofür das gut sein soll. Aber ich bin hier sicher. Und doch gefangen.

Ich, Felix, bin ein 3-jähriger, innerer Anteil eines 63-jährigen Mannes. Und dieser Mann hat mich nie von meinem Seil und Pflock befreit. Ich selbst hatte ja keine Ahnung, dass ich stark genug bin, um diesen lächerlichen Pfosten einfach selbst aus dem Boden zu ziehen und davon zu rennen. Ich wusste nicht, was meine eigentliche, tiefere Bestimmung ist, außer vor lauter kreischenden Menschen in einem Zelt dumme Kunststücke zu verrichten.

Elefant Felix, Referenzschreiben eines inneren Kindes
Elefant Felix, Foto: H. Grünhofer

Ich bin klein und wollte frei sein und spielen. Doch andererseits war ich an diesen Pflock gebunden und bin an ihm schließlich immer größer geworden – weiterhin gefangen in mir selbst und in einem offenen Stall, von dem ich nicht wusste, wie ich mich befreien sollte. Ich wusste noch nicht einmal, was Freiheit ist.

Dann, eines Tages kam mein älteres Ich zu mir, von Andrea dazu ermutigt, und fragte mich, ob ich mit ihm spielen möchte. Er fragte mich nach meiner Bestimmung und stellte mir weitere Fragen, die ich beantworten sollte. Mit diesen Fragen wurde mein „Selbst“ zu Tage gefördert, und ich hatte plötzlich viele Gedanken, gute Ideen und schöne Emotionen, wer ich denn sein wollte.

Die erste Idee war, ich könnte ja mal an dem Pflock ziehen. Und schwupps, fast schon mit spielerischer Leichtigkeit, hatte ich ihn aus dem Boden gezogen. Plötzlich konnte ich mich frei bewegen. Oh, wie tat das gut. Bewegung bedeutet Lebendigkeit. Und Bewegung und Lebendigkeit ermöglichen Freiheit.

Andrea bat mein älteres Ich, mich zu fragen, was ich fühle. Und vor meinen Augen kam ein schöner Vulkan zum Vorschein, der, wie in einer Silvesternacht, aus dem sprühende Lichtfunken in den Himmel stoben. Es war ein wunderschönes Bild, welches viele glückliche Emotionen in mir wachrief. Die fruchtbare Lava, die langsam aus dem Vulkan quoll, war keine Bedrohung, sondern bedeutete Leben. Auf ihr wuchsen Büsche und Bäume, die mir ein neues Zuhause boten. In der Nähe des Vulkans entdeckte ich eine Wasserstelle, mit herrlich klebrigem Schlamm, in dem ich mich wälzen und Wasserfontänen in die Luft schießen konnte. Jetzt endlich begriff ich, was es bedeutet, sein „Selbst“ zu entdecken und bei sich anzukommen. Pflegen konnte ich mich mit dem Schlamm. Nahrung gab es genug in den Büschen und an den Bäumen. Und ich spürte meinen Körper, der voller Energie und Leichtigkeit hingehen konnte, wohin er wollte.

Es war ein schönes Spiel mit mir, als innerem Anteil eines jetzt schon ein wenig betagten Mannes. Andrea hat mein älteres Ich und damit auch mich begleitet, angeregt und geführt.

inneres Parlament
inneres Parlament, Foto und Grafik: H. Grünhofer

Jetzt bin ich frei. All den anderen, inneren, kleinen Anteilen des Mannes, in dem ich steckte, werde ich von Andrea und meinem Abenteuer mit meinem älteren Ich und ihr berichten. Vielleicht machen sie sich ja auch auf den Weg.

Danke, liebe Andrea Koltermann, für dieses wunderbare Erlebnis.“

Referenzschreiben eines inneren Kindes

Seminare

für Trainer, Coaches, Therapeuten, Pädagogen, Lehrer, Ärzte und weitere Personen, die sich vom Thema angesprochen fühlen.

Termine: *

Seminar Spiel mit dem inneren Kind!

    • 29./30. August 2020
      Praxis für Lebensfragen und Sinnfindung Hans-Gert Grünhofer
      Sachsenweg 5, 59457 Werl
    • 10./11. Oktober 2020
      Seminarhof Acht-Eichen
      Strange 1, 27259 Wehrbleck, Niedersachsen
    • 24./25. Oktober 2020
      Andrea Koltermann
      Tulpenweg 40, 41569 Rommerskirchen

*Termine unter Vorbehalt

Spiel mit dem inneren Kind Seminare
„Spiel mit dem inneren Kind“-Seminare, Foto: Katrin Lübeck, Grafikdesign: A. Keck

www.sprechend-ueberzeugen.de/Veranstaltung/spiel-mit-dem-inneren-kind

Anmeldung

info@andrea-koltermann.de

oder

telefonisch +49 2183 2336918

Spiel mit dem inneren Kind – Referenzschreiben eines inneren Kindes

 

Spiel mit dem inneren Kind – Systempyramide

Irene

Sie habe den Eindruck, nach einem als sehr traumatisch erlebten Ereignis in der Kindheit sei ihr inneres Kind gestorben, sagt die 47-jährige Irene, die als Buchhalterin im öffentlichen Dienst arbeitet.

Falls dies nicht so sein sollte, würde sie sehr gern wissen, ob und wie sie mit diesem in Kontakt treten könne. Sie sei immer so ernst und hätte doch gern mehr Freude am Leben. Sie möchte mehr lachen können und glücklich sein. Insgesamt ginge es ihr in ihrem Leben doch recht gut.

Um einen Einstieg in das Coaching zu finden, setze ich die Systempyramide, das dreidimensionale Modell der logischen Ebenen, ein.

Systempyramide logische Ebenen
Systempyramide der logischen Ebenen, Foto: A. Koltermann

An der ersten Seite stellen wir Irenes Ist-Situation auf. Dann bitte ich sie, sich eine Welt vorzustellen, in der ALLES möglich sei. Dafür nutzen wir die zweite Seite der Pyramide. Ich bitte sie, in dieser Traumwelt jetzt ihre absolute Wunschwelt zu kreieren, eine Welt, in der alles Denkbare möglich sei.

Erstaunlich ist, dass sich ihre Ist-Welt und ihre Traumwelt in den untersten Ebenen Kontext und Verhalten deutlich unterscheiden, in den oberen Ebenen Identität und Vision jedoch nahezu identisch sind.

Dann bitte ich Irene beide Seiten der Pyramide nochmals mit den neu gewonnenen Erkenntnissen von oben nach unten zu prüfen.

Erstaunt stellt sie fest, dass ihr aktuelles Umfeld und das, was sie tagtäglich lebt und tut, wenig mit ihr und ihrer Vorstellung vom Leben zu tun haben.

Daraufhin bitte ich sie, sich an die dritte Seite der Pyramide zu setzen und ein klares Lebensziel zu formulieren, was ihr jetzt sehr leichtfällt. Beim aufwärts und anschließenden abwärts Wandern durch die Ebenen der Pyramide wird ihr klar, dass sie ihr Lebensumfeld ändern möchte. Ein paar kleinere blockierende Glaubenssätze lassen sich schon im Vorbeiziehen als Unsinn entlarven und scheinen sofort ihre Macht verloren zu haben. Eine alte von ihrer Oma indoktrinierte Verhaltensmaßgabe verliert ihre Sinnhaftigkeit.

Schließlich ist in der Pyramide vor ihr ein durchgängiges, in allen Ebenen stimmiges Konstrukt aufgebaut, an dessen Spitze ein klares Ziel steht. Das ist alles eins, sagt sie sehr zufrieden.

Irene sieht ihre Zukunftspläne jetzt ganz deutlich vor sich. Sie möchte ihr komplettes Umfeld wechseln, was bedeutet, dass sie umziehen und sich von ihrer Firma nach Süddeutschland versetzen lassen würde. Und einen Partner würde sie sich auch suchen. Von der Realisierbarkeit dieses Ziels ist sie vollkommen überzeugt. Selbst einem Termin kann sie dafür angeben.

Jetzt beginnt der eigentliche Part der Arbeit mit dem inneren Kind. Dass das innere Kind der Klientin gestorben sei, konnte ich mir von Anfang an nicht vorstellen. Meine Vermutung war, dass sie aufgrund ihrer Traumatisierung den Kontakt zu inneren Anteilen verloren hatte.

Ich bitte Irene, nochmals ganz in Ruhe in sich hineinzuhorchen, zu sehen und zu spüren, ob sie irgendetwas in ihrem Innersten wahrnehmen könne. Falls dies nicht ginge, solle sie einfach so tun als ob. Diese Brücke hilft ihr tatsächlich, ihr innerstes Kind, ein kleines Mädchen im Vorschulalter, zu finden.

Ich bitte sie, sich diesem kleinen Mädchen in Kindersprache zu nähern, ihr von ihrem jetzigen Leben und den Ereignissen der vergangenen Jahre zu berichten.

Nach einigen Versprechungen an ihr jüngeres Ich gelingt es ihr, die Kleine in das Erwachsenenalter mitzunehmen. Dazu hilft der Kleinen das Versprechen, in einer Welt leben zu können, in der sie sicher mit allem, was sie zum Leben brauche, versorgt würde.

Schließlich schafft es Irene, die Kleine dazu zu motivieren, ihre Zukunftspläne gemeinsam umzusetzen. Ich beobachte, wie die Klientin mit ihrem wiedergefundenen inneren Kind die Einrichtung der neuen Wohnung plant. Sogar von einem Kinderzimmer mit einer abschließbaren Tür spricht sie.

Ich bitte sie, in den darauffolgenden Tagen immer wieder mit ihrem inneren Kind zu kommunizieren, es zu fragen, was das Mädchen sich wünsche. So soll sie die Verbindung zu ihrem inneren Kind halten und es an ihrem jetzigen Leben teilhaben lassen.

Spiel mit dem inneren Kind – Systempyramide

Seminare

für Trainer, Coaches, Therapeuten, Pädagogen, Lehrer, Ärzte und weitere Personen, die sich vom Thema angesprochen fühlen.

Termine: *

Seminar Spiel mit dem inneren Kind!

    • 29./30. August 2020
      Praxis für Lebensfragen und Sinnfindung Hans-Gert Grünhofer
      Sachsenweg 5, 59457 Werl
    • 10./11. Oktober 2020
      Seminarhof Acht-Eichen
      Strange 1, 27259 Wehrbleck, Niedersachsen
    • 24./25. Oktober 2020
      Andrea Koltermann
      Tulpenweg 40, 41569 Rommerskirchen

*Termine unter Vorbehalt

Spiel mit dem inneren Kind Seminare
„Spiel mit dem inneren Kind“-Seminare, Foto: Katrin Lübeck, Grafikdesign: A. Keck

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Spiel mit dem inneren Kind – Systempyramide

Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube

Marita

Die Kundin berichtet im Anfangsgespräch von mehreren Traumatisierungen und fragt, wie man ihrem inneren Kind helfen könne. Sie habe schon zahlreiche Therapien und Selbstfindungsseminare hinter sich.

Sie berichtet von diversen Gewalterfahrungen. Dann sehe ich mir ihr antikes Puppenhaus an, das die 66-Jährige sich vor kurzem gekauft hat. Wir setzen uns davor.

Spiel mit dem inneren Kind Puppenstube
Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube, Foto: A. Koltermann

Spielen würde sie nicht damit, aber es solle noch einen besseren Platz in ihrer Wohnung bekommen, sagt sie.

Ich habe das Gefühl, dass sie gern damit spielen würde, doch irgendetwas hindert sie daran.

Sie berichtet, dass sie als zweitjüngstes von 10 Kindern in ihrer Kindheit kaum Platz für sich gehabt habe, keinen eigenen Schreibtisch, kaum Spielsachen, keine Malstifte.

Ich bitte sie, mir eine Zeit vor der ersten ihr bewussten Traumatisierung zu nennen. Dies fällt ihr schwer. Sie findet immer wieder Situationen, die sie negativ erlebt hat. Sie sieht sich als kleines Mädchen mit zusammengepressten Lippen. Als kleines Kind, das nichts sagen darf. Dann gelingt es ihr, eine Erinnerung an eine neutrale Situation aufzurufen. Was sie in dieser Zeit gern mehr gehabt hätte, frage ich sie. Freiraum für sich, sagt sie, die Möglichkeit, sich zu entfalten, kreativ zu sein, allein mit sich zu sein.

Ich frage sie, was sie ändern würde, wenn alles Denkbare möglich wäre, sie die Zeit jetzt komplett zurückdrehen, alles selbst bestimmen und ihr Leben noch einmal leben könnte.

Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube

Dann hätte sie Platz, einen Wasserfarbkasten, Pinsel und Papier – alles, wofür in ihrer Kindheit kein Platz und kein Geld gewesen sei. Ich bitte sie, mir zu beschreiben, was sie malen würde. Bunte Bilder, sagt sie, Blumen und Puppenkleider.

Ich bitte sie, ein Bild vor ihrem inneren Auge ganz detailliert entstehen zu lassen, so als würde sie dieses jetzt malen. Sie schließt die Augen. Während sie in Gedanken malt, sehe ich, wie sich ihre Gesichtszüge entspannen.

Ich frage sie, wer denn die Person sei, die da gerade so konzentriert male, und ob sie gerade ihr inneres Kind gefunden habe. Vermutlich, antwortet sie und lächelt.

Ich bitte sie, das Kind, also ihr jüngeres Ich, die kleine Marita, einmal anzusprechen. Dies tut sie. Dann bitte ich sie, die Kleine einzuladen, mit in Maritas Erwachsenenalter zu kommen. Ich schlage vor, der Kleinen zu erzählen, in welcher Zeit die erwachsene Marita jetzt lebt und ihr zu sagen, dass jetzt Platz und Geld für Farbstifte etc. vorhanden sind. Marita ist noch sehr zögerlich, hat große Angst davor. Es dauert eine Weile und die große Marita verspricht ihrem jüngeren Ich, auf die kleine Marita aufzupassen, dass ihr nichts passiere und dass sie jederzeit wieder zurückkönne. Die beiden beschließen, es auszuprobieren.

Hinterher beschreibt sie, ihre zuvor sehr verkrampfte Kiefermuskulatur habe sich gelöst.

Es ginge ihr viel besser, sie fühle sich entspannt. Sie wolle jetzt mit der kleinen Marita viele schöne Dinge unternehmen, sagt sie. Sie plant eine Shopping-Tour und einen Urlaub. Künftig wolle sie, statt sich Leistungsdruck zu machen, mit ihrem neu gefundenen Kind spielen. Den ganzen Stress wolle und bräuchte sie nicht mehr, das habe sie erkannt.

Ein paar Tage später erhalte ich eine Nachricht von Marita, es ginge ihr viel besser. Es habe sich etwas in ihr verändert. Sie würde jetzt den Druck aus ihrem Leben herausnehmen, sich erlauben mehr zu genießen, anstatt immer wieder zu fordern. Sie möchte einen weiteren Termin buchen.

In der zweiten Sitzung eine Woche später erzählt sie mir von ihren Plänen, ihre Wohnung aufzuräumen und alles, was sie nicht mehr wirklich braucht, loszulassen. Sie möchte aufhören, ein Seminar nach dem anderen zu besuchen und sich stattdessen gönnen, das zu tun, was ihr wirklich Spaß macht. So möchte sie sich mit Freundinnen treffen und mit ihnen zusammen shoppen oder wandern gehen.

Sie zeichnet ihre Lebenslinie in Form einer umgekehrten Parabel auf ein Papier und erklärt mir, sie stünde jetzt am Wendepunkt. Jetzt solle ihr Leben leichter werden.

Hier setzen wir jetzt an mit dem Format „Spiel mit dem inneren Kind“.

Ich bitte sie, Situationen in der aufsteigenden Seite ihrer Lebenskurve zu wählen, die sie in guter Erinnerung habe. Dann lade ich sie ein, die in diesen Situationen wahrgenommenen Bilder, Stimmen oder Geräusche und Körperempfindungen aufzurufen. Dann frage ich sie, ob sie diese auf die Zukunftsseite ihrer Timeline projezieren möchte. Das beschließt sie zu tun und überträgt drei als sehr angenehm empfundene Situationen auf die gegenüberliegende Seite. Eine in der Prinzengarde tanzende junge Frau mit einem Tanzpartner, der ihr gut gefällt, ein Haus, welches sie als Kopie des Gartenhäuschens einer Freundin in der Natur nachgebaut hat, und eine frei und unbeschwert lebende junge Frau, die über ihr Leben selbst entscheiden darf. Diese terminiert sie alle in die sehr nahe Zukunft.

Spiel mit dem inneren Kind Puppenstubenterasse
Puppenstubenterasse, Foto: A. Koltermann

Am Ende zeigt sie mir, dass sie mit Puppenhausfiguren eine Terrasse auf ihrem Küchentisch aufgebaut hat. Es gibt eine Hollywoodschaukel, ein paar bequem aussehende Gartensessel, einen Tisch und eine Kleiderstange mit kleinen Kleiderbügeln. Und vier Puppen: Mutter, Vater und zwei Kinder.

Seminare

für Trainer, Coaches, Therapeuten, Pädagogen, Lehrer, Ärzte und weitere Personen, die sich vom Thema angesprochen fühlen.

Termine: *

Seminar Spiel mit dem inneren Kind!

    • 29./30. August 2020
      Praxis für Lebensfragen und Sinnfindung Hans-Gert Grünhofer
      Sachsenweg 5, 59457 Werl
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    • 24./25. Oktober 2020
      Andrea Koltermann
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*Termine unter Vorbehalt

Spiel mit dem inneren Kind Seminare
„Spiel mit dem inneren Kind“-Seminare, Foto: Katrin Lübeck, Grafikdesign: A. Keck

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telefonisch +49 2183 2336918

Spiel mit dem inneren Kind – Puppenstube

Spiel mit dem innern Kind – Fallbeispiel 3

Lena

Die junge Frau klagt über ein immer wieder auftretendes Engegefühl im Hals, welches verbunden ist mit einem Wegbleiben der Stimme. Gleichzeitig habe sie ein nach innen drückendes Gefühl auf Höhe des Solarplexus.

Aus ärztlicher Sicht sei alles in Ordnung, sagt sie.

Mittels Re-Imprint entlang der Timeline gelangen wir zu einem Ereignis in ihrer Kindheit.

Seit dem Tod ihres Opas in ihrem 10. Lebensjahr trete dieses Gefühl immer wieder auf, erzählt sie. Sie berichtet von einem Schuldgefühl, weil sie den Tod ihres Opas, welcher an Krebs gestorben sei, damals nicht hatte verhindern können.

Während sie dies ausspricht, wird der heute 25-Jährigen klar, dass dieser Gedanke nicht logisch ist. In der Kinderlogik der damals 10-Jährigen hatte sie dies allerdings geglaubt. Der vermutlich aufgrund dieses Ereignisses traumatisierte kindliche Anteil in ihr glaubt dies unbewusst vermutlich heute noch.

Ich bitte Lena, an ein Ereignis in einer Zeit kurz vor dem Tod ihres Opas zu denken, welches sie positiv in Erinnerung habe.

Steine, Foto: A. Koltermann

Sie erzählt, dass sie immer gern auf dem Balkon ihrer Großeltern mit Steinen gespielt habe. Das habe sie geliebt.

Ich hole ein paar Steine aus meiner Urlaubssteine-Sammlung und lege sie vor Lena auf den Tisch. Als Kind habe sie ihre Steine immer gewaschen und dann die dadurch kräftiger leuchtenden Farben bewundert. Außerdem habe sie immer mit ihnen gesprochen, erzählt sie. Das sei allerdings schon sehr lange her, sagt sie nachdenklich. Was sie daran hindere, heute noch mit Steinen zu sprechen, frage ich sie.

Heute würde sie ihr eigenes Verhalten an einer sehr hohen Meßlatte messen, sagt sie nachdenklich. Und mit Steinen zu sprechen wäre ja schließlich keine Arbeit, mit der man Geld verdienen könne. Andererseits wäre es schön, auch mal etwas zu tun, was einfach nur Spaß macht. Doch darüber habe sie in den letzten Jahren überhaupt nicht nachgedacht. Sie habe sich angewöhnt, alles, was sie tun müsse, gern tun zu wollen, um nicht gegen innere Widerstände angehen zu müssen. Auf ein Post-it schreibt sie ich muss und ich will und klebt dieses neben die noch auf dem Boden liegende Timeline. Ich frage, ob irgendetwas dagegenspräche, dem Spielen auch einen Platz in ihrem Alltag zu geben. Wo kämen wir denn da hin, äußert sie spontan, merkt aber sofort, dass diese Aussage nicht stimmig mit ihrem Gefühl und ihren Gedanken ist und ergänzt: völlig egal. Hiermit hat Lena jetzt beschlossen, sich die Selbsterlaubnis zum Spielen zu geben.

Mit einem Plastikdeckel verdecke ich ihr die Sicht auf die Steine. Langsam tastet sie sich vor und nimmt einen Stein nach dem anderen dahinter hervor. Erst sehr vorsichtig, als ob sie etwas Verbotenes täte und aufpassen müsse, nicht dabei ertappt zu werden. Dann wird sie mutiger.

Ich hole eine Schüssel mit Wasser und ein Handtuch und gedankenverloren beginnt sie, die einzelnen Steine darin zu waschen. Ihre Gesichtszüge entspannen sich. Die Stimmlage wird tiefer und der Stimmklang voller. Sie erzählt mir, dass früher jeder einzelne Stein für sie eine besondere Bedeutung gehabt habe.

Lena nimmt einen der soeben gewaschenen und polierten Steine und legt diesen vor den Zettel mit der Aufschrift ich muss ich will. Sie schreibt neue getrennte Post-its für ich muss und ich will und legt diese rechts und links neben den Stein.

Als ich sie auf die Enge im Hals und den Druck im Bauchraum anspreche, sagt sie, dass sich diese Empfindungen komplett aufgelöst hätten.

Spiel mit dem inneren Kind Ziele
Spiel mit dem inneren Kind – Ziele, Foto: A. Koltermann

Lena bedankt sich für die angenehme wohltuende Coaching-Sitzung. Damit hätte sie nicht gerechnet. Um sich gut fühlen zu können, müsse man einfach mehr Spielzeug anschaffen oder mit dem, was zur Verfügung steht, spielen. Dann würde es einem automatisch gut gehen.

  • Seminare

    für Trainer, Coaches, Therapeuten, Pädagogen, Lehrer, Ärzte und weitere Personen, die sich vom Thema angesprochen fühlen.

Termine: *

Seminar Spiel mit dem inneren Kind!

    • 29./30. August 2020
      Praxis für Lebensfragen und Sinnfindung Hans-Gert Grünhofer
      Sachsenweg 5, 59457 Werl
    • 10./11. Oktober 2020
      Seminarhof Acht-Eichen
      Strange 1, 27259 Wehrbleck, Niedersachsen
    • 24./25. Oktober 2020
      Andrea Koltermann
      Tulpenweg 40, 41569 Rommerskirchen

*Termine unter Vorbehalt

Spiel mit dem inneren Kind – Fallbeispiel 2

Marlene

Im Lager der Künstlerin wählen wir gemeinsam ein Sortiment unterschiedlichster Mosaiksteine verschiedenster Farben und Größen aus.

Ich bitte Marlene, einzelne davon auszusuchen. Spontan ordnet sie etwa 20 dieser Elemente zu einem Bild an. Dies erinnere sie an ein Werk von Kandinski, sagt sie. Wir sprechen über die Vorliebe des bekannten Expressionisten für kräftige Farben. Ich fordere Marlene auf, für einen Moment die Augen zu schließen und diese dann wieder zu öffnen. Auf welches Element ihr Blick als erstes falle, frage ich sie. Auf das ganze Bild, sagt sie. Dann bitte ich sie, die Augen nochmals zu schließen und sich ein Schwarz-Weiß-Foto des Bildes vorzustellen.

Dieses beschreibt sie als farblos und traurig. Ich frage sie, ob diese Farblosigkeit sie an etwas anderes in ihrem Leben erinnere. Sie erinnert sich an eine Situation in der Kindheit. In ihrer Familie war es den Kindern sonntags grundsätzlich verboten zu basteln, berichtet sie. Diese Sonntage habe sie immer gehasst.

Ich bitte Marlene, sich in die Situation hineinzudenken und in ihrem inneren Erleben das Bild des kleinen Mädchens, das gern basteln möchte, entstehen zu lassen. Menschen, die wie diese Künstlerin gern im visuellen Repräsentationssystem aktiv sind, gelingt dies meist sehr gut. Marlene sieht sich selbst auf einem Teppich liegen. Ich bitte sie, an dem Bild zu verändern, was sie möchte. Sie bringt Bewegung hinein und verlässt in ihrem Bild das Wohnzimmer, um in das Kinderzimmer zu gehen. Schritt für Schritt gestalten wir gemeinsam Marlenes Bild von ihrem Kinderzimmer um, bis es so ist, wie sie es sich damals gewünscht hätte. Wie ich in ihrem Haus sehe, hat sie sich diese Wünsche im Erwachsenenalter längst realisiert. Sie besitzt Räume, in denen sie sich kreativ beschäftigen kann, und alle denkbaren dafür verwendbaren Materialien. Dann bitte ich sie, das Bild des kleinen traurig wirkenden Mädchens, das sie mir beschrieben hat, zu verändern. Dies ersetzt sie in ihrer inneren Repräsentation schnell durch ein fröhlich lachendes Bild ihres jüngeren Ichs. Auf meinen Vorschlag hin nimmt die inzwischen erwachsene Frau zu der kleinen Marlene Kontakt auf, um ihr von den Ereignissen der vergangenen Jahrzehnte zu berichten und ihr zu zeigen, dass sie sich als erwachsene Frau bereits zahlreiche Wünsche und Sehnsüchte des kleinen Mädchens erfüllt hat. Durch dieses Wissen mit neu gewonnen Ressourcen ausgestattet, bittet sie ihr jüngeres Ich mit in die Gegenwart zu kommen. Hinterher berichtet sie sehr überrascht, dass sie nicht auf die Idee gekommen wäre, das Bild ihrer Vergangenheit ändern zu können.

Mosaik-Timeline
Mosaik-Timeline, Foto: A. Koltermann

Ergebnis

Nach einem Gespräch über die Situation von Kindern in der Nachkriegszeit verwandelt Marlene ihr „Kandinski-Kunstwerk“ in eine Timeline. Diese verändert sich von zunächst kleinen grauen Steinen in der frühen Kinderzeit zu einem stets breiter und farbiger werdenden Strahl aus unterschiedlichsten Elementen.  Am Ende stehen die Farben Rot, Gelb und Orange, die Marlene mit Wärme und Freude verbindet. Sie ergänzt als Symbol für die Zukunft noch einen Teller mit einem goldenen Rand. Aus ihrer Leidenschaft für die Kreativität wolle sie Gold machen, sagt sie.

Zufrieden betrachtet Marlene die neu entstandene Timeline rückblickend von der Zukunft aus gesehen.

Termine Spiel mit dem inneren Kind: *

Seminar Spiel mit dem inneren Kind!

    • 19./20. August 2020; 24./25. Oktober 2020
      Andrea Koltermann
      Tulpenweg 40, 41569 Rommerskirchen
    • 29./30. August 2020
      Praxis für Lebensfragen und Sinnfindung Hans-Gert Grünhofer
      Sachsenweg 5, 59457 Werl
    • 10./11. Oktober 2020
      Seminarhof Acht-Eichen
      Strange 1, 27259 Wehrbleck, Niedersachsen

*Termine unter Vorbehalt