Sprechtexte, positive Kommunikation und Körpersprache

Eine gute Vorbereitung ist der halbe Auftritt. Das heißt nicht, dass jeder Vortrag Wort für Wort vorgeschrieben werden sollte. Das Gegenteil ist der Fall. Je mehr Freiraum Sie sich zugestehen, desto entspannter, lockerer und souveräner wirken Sie in Ihrem Sprechauftritt.

Sprechtexte, die den Zuhörer erreichen

Sie möchten Ihre Zuhörer erreichen. Sprechsituationen, die Sie vorab planen können, sollten Sie gut vorbereiten. Sie können einen Handzettel mit einzelnen Stichworten machen und dann Ihr Thema frei vortragen. Natürlich ist es auch möglich, eine Folienpräsentation zu erstellen oder einen Text vorzulesen. Grundsätzlich ist Folgendes zu beachten:

  • Machen Sie sich klar, welches Ziel Sie verfolgen. Wollen Sie sachlich informieren, Situationen beschreiben oder wollen Sie unterhalten?
  • Formulieren Sie in der Sprache, die Ihre Zuhörer anspricht (sachlich, salopp, emotional…).
  • Fokussieren Sie sich auf die Kernaussagen. Was sind die wichtigsten Botschaften, die Sie überbringen möchten?
  • Liefern Sie Inhalte, einzelne Details, besondere Merkmale, die das Interesse wecken und das Kopfkino Ihrer Zuhörer in Gang setzen.
  • Arbeiten Sie beispielsweise die Vorzüge Ihres Produktes gegenüber anderen gängigen Produkten heraus.
  • Machen Sie konkrete Angebote. Laden Sie zu einer Info-Veranstaltung ein. Oder machen Sie einen Terminvorschlag für ein persönliches Telefonat.
Sprechtexte, Zuhörer erreichen
Sprechtexte, Grafik: Annika Keck

Die Kunst besteht darin, Texte so zu formulieren, dass Sie diese anschaulich, mitreißend und lebendig vortragen können.

Besonders lebendig wird ein Vortrag, wenn es Ihnen gelingt, frei zu sprechen. Zettel mit wenigen Stichworten in Sichtweite gelegt bieten Ihnen die nötige Sicherheit. Zusätzlich können Sie Flipcharts oder Pinnwände nutzen, um Zusammenhänge zu visualisieren.

Wer gern dem roten Faden anhand einer Folienpräsentation folgen möchte, sollte vermeiden, dass die Präsentation zu „betreutem Lesen“ verkommt.

Es ist besser, auf den Folien nur Schlagworte und Schaubilder zu platzieren, deren Schrift so groß ist, dass sich die Worte auch von Weitem lesen lassen. Das hilft Ihrem Publikum, sich die Vokabeln einzuprägen, da man sie über zwei Kanäle erlebt: Augen und Ohren.

Alles Weitere können Sie von zusätzlichen Notizkarten vorlesen oder idealerweise frei vortragen.

Bei Texten, die gelesen werden, ist Folgendes zu beachten:

  • Formulieren Sie kurz und verständlich.
  • Vermeiden Sie Schachtelsätze. Sie machen sich sonst das Sprechen und dem Zuhörer das Verstehen unnötig schwer.
  • Planen Sie Platz für Atempausen ein. So werden Ihren Text flüssiger vorlesen und können zudem mit rhetorischen Pausen punkten.
  • Machen Sie bewusst längere Pausen, damit die Worte beim Zuhörer nachwirken können und er einen Augenblick Zeit bekommt, sich das Gesagte zu vergegenwärtigen.
  • Versuchen Sie, Leben in Ihre Texte zu bringen, sodass bei den Zuhörenden Bilder im Kopf entstehen. Animieren Sie sie dazu, Situationen mit allen Sinnen wahrzunehmen, Geräusche im inneren Ohr zu hören und Gefühle mitzuempfinden.

Für alle mündlich vorgetragenen Texte gilt:

  • Wenn Texte gekonnt vorgetragen werden – was mit ein wenig Übung für die meisten Menschen leichter ist, als zunächst vermutet –, ist Ihnen die Aufmerksamkeit der Zuhörer garantiert.
  • Ihre Texte sollten immer Elemente beinhalten, die dem Publikum das Gefühl vermitteln, es mit Experten zu tun zu haben.
  • Gut ist, wenn Ihre Zuhörer Antworten auf Fragen oder bei beschriebenen Angeboten und Produkten Lösungen erhalten.

Nutzen Sie rhetorische Mittel:

  • Verwenden Sie Spannungsbögen. Bewährt hat sich ein inhaltliches Auf und Ab von positiven Statements (die Vorteile des Produktes) und eher nachdenklichen, ruhigeren Phasen (z. B. Behandlung von Einwänden). Diese Stimmungswechsel fesseln die Aufmerksamkeit mehr als ein gleichmäßiges Stimmungsniveau.
  • Platzieren Sie bewusst rhetorische Sprechpausen und markieren Sie diese unübersehbar in Ihren Karten oder Ihrem Manuskript.
  • Atmen Sie zwischendurch immer wieder einmal tief ein und wieder aus und schauen Sie dabei in die Runde Ihrer Zuhörer. Das verhindert, dass Sie außer Atem geraten, gibt Ihnen die Chance, in den Gesichtern Ihrer Zuhörer zu lesen, und gibt Ihren Zuhörern die Gelegenheit, das Gehörte zu verinnerlichen.

Positive Sprache

Auch die passende Wortwahl bestimmt, inwieweit Sie Ihre Zuhörer tatsächlich erreichen. Möchten Sie Zustimmung erzielen, so sollten Sie auf positive Formulierungen achten.

Hinterfragen Sie kritisch Ihre Wortwahl:

  • Verwenden Sie oft Verneinungen?
  • Bleiben Sie durch Konjunktive undifferenziert und unsicher in der Aussage?
  • Fordern Sie häufig mit dem Wort aber eine Wendung in der Argumentation, was verwirrend wirken könnte?
  • Verwenden Sie viele Füllwörter wie eigentlich oder Weichmacher wie könnten, die nicht zu Ihrer Entschlossenheit passen?

Mit zunehmender Übung lernen Sie die Wirkung Ihrer Wortwahl besser kennen und können diese zielgerichtet einsetzen.

Zuhörer erreichen, Kommunikation und Körpersprache
Kommunikation und Körpersprache, Foto: Katrin Lübeck

Körpersprache, Zuhörer erreichen

Mittels Gestik, Mimik und Stimmlage kommunizieren Sie ebenso intensiv wie mit der gesprochenen Sprache.

Wie wirken Sie gerade? Offen, aufrecht, zugewandt, verschlossen, gehemmt oder verklemmt, begeistert, genervt, betrübt, gelangweilt? Wichtig ist, dass Sie mit Ihrer Körpersprache das unterstreichen, was Sie sagen.

Im direkten Dialog könnten Sie einen guten Kontakt zu einem Gesprächspartner aufbauen, indem Sie sich seiner Haltung oder seinen Handlungen anpassen, z. B. eine ähnliche Haltung einnehmen, das Lächeln erwidern oder auch Gesten imitieren.

Dieses „Spiegeln“ erfolgt oft bereits unbewusst. Was dabei geschieht, lässt sich neurophysiologisch erklären: Im Gehirn des Gegenübers werden die Spiegelneuronen aktiv. Jemand sieht eine bekannte Haltung oder Bewegung. Unbewusst entsteht durch dieses Angleichen an die eigene Person ein Gefühl der Vertrautheit. Zuhörer erreichen ist Ihr Ziel. In Verkaufsgesprächen, therapeutischen Settings oder beim Coaching machen sich geschulte Redner dies bewusst zu nutze.

Zuhörer erreichen, KÖRPERSPRACHE - HALTUNG - AUFTRITT!
KÖRPERSPRACHE – HALTUNG – AUFTRITT! Foto: Katrin Lübeck

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen
Inhaltsverzeichnis Erfolgsgeheimnis gutes Sprechen, Foto: Katrin Lübeck

 

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